Sehnsuchtszeit „Advent“
In uns allen lebt eine Ahnung, dass es einmal eine Zeit geben wird, in der alle eins sind, weil ein Herz sie alle verbindet, das für alle schlägt. Dort finden wir die Mitte, auf die alles hinführt und von wo alles herkommt, was unsere Sehnsucht stillen kann.
Können wir es fassen? „Ich steh an Deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben!“
Advent ist Ankunftszeit. Es ist das Licht, das im Dunkel leuchtet. Es will behütet sein. Leuchten will es in unserer Mitte, geheimnisvoll, klein und gefährdet in aller Unruhe, die es auslöschen möchte. Wir müssen es schützen und in aller Zerstreutheit unserer Hektik ins Auge fassen. So wird diese Sehnsuchtszeit zu einem großen Segen.
Im Aushalten in den eigenen vier Wänden kann die Sehnsucht wachsen, inniger mit Menschen eins zu sein. Zuerst ist es immer die eigene Familie, dann sind es Freunde, Bekannte, denen ein Gruß Freude schenkt. Es liegt an uns selber, ob diese Tage in unserem Leben wirklich ein neuer Anfang sind. Bei aller Flüchtigkeit unseres Lebens muss es doch etwas geben, das diesem Vergehen einen Riegel vorsetzt. Wer kann das, als nur der, der gesagt hat: „Wenn einer mich liebt, wird er meine Gebote halten. Mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“
In unseren Pfarrgemeinden lebt diese Zeit des Innehaltens durch liturgische Feiern. Die einzelnen Sonntage haben ein je eigenes Gepräge, die uns offen machen für die Begegnung mit dem Herrn. Rorate Messen verbinden uns besonders mit Maria, der Gottesmutter, die dem Licht der Welt ein Herz, einen Glauben, geschenkt hat.
Möge unser aller Sehnsucht wachsen und einmal endgültig gestillt werden– im gesegneten Advent.
Pfarrer i.R. Peter Rosenberger