Frühjahr 2024

Fastenzeit

Liebe Mitmenschen!

Fastenzeit – klingt das nicht langweilig, uninteressant und von gestern?
Ja, nicht wenigen Christen scheint der wahre Sinn des Fastens abhandengekommen zu sein. Bestenfalls bemüht man sich, in den Wochen vor Ostern noch ein paar Kilo „abzuspecken“, denn der Sommer kommt schneller als man denkt und eine gute Figur ist ja auch nicht zu verachten.
Bedenken wir einmal, was es eigentlich mit der Fastenzeit auf sich hat? Oder anders gefragt: Muss man immer voll drauf sein, immer das nehmen, was man bekommen kann? Muss man ständig auf der Jagd nach dem sein, was das Leben scharf macht? Muss das Leben immer nur ein schnelles Tempo kennen, von Mittelpunkt zu Mittelpunkt, von Action zu Action??

Ein solches Leben kann auf Dauer nicht glücklich machen und gelingen! Es braucht auch eine AUS-ZEIT, um Abstand zu nehmen von scheinbar unverzichtbaren Gewohnheiten. Das wiederum schafft einen

Bild von congerdesign auf Pixabay

F R E I R A U M

für Dinge, die sonst oft zu kurz kommen:
die Stille, das Gebet, die Verbundenheit mit Gott und den Mitmenschen.
Die Fastenzeit ist keine Verhinderung von Leben, ganz im Gegenteil! Sie ist eine Zeit, die dem Leben genau das wiedergeben kann, was ihm oft fehlt:
Format, Richtung, Freude, Sinn.
Fasten im christlichen Sinn ist Umkehr, aber nicht nur der Seele, sondern auch des Leibes. Die heilige Theresa sagt: „Sei freundlich zu Deinem Leib, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“.

Ich wünsche uns in den kommenden Wochen auf Ostern hin diese Freundlichkeit zu uns selbst. Es gibt so viele Möglichkeiten, diese Freundlichkeit unserer Seele und unserem Leib gegenüber zum Ausdruck zu bringen!

Eine sinnerfüllte und gesegnete Fastenzeit wünscht Euch

Jozef Hertling, Vikar

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