Advent

Lass das Licht dieser Heiligen Nacht tief in unsere Herzen, barmherziger Gott, und erfülle uns mit deiner Freude. Von deinem Frieden gib uns, deinem Heil. Kehre bei uns ein mit allen deinen Wundern. Verwandle uns durch die Kraft deiner Liebe und lass uns dir folgen ohne Furcht und Kalkül. Mach uns zum Licht. Für alle, die im Dunkel leben. Die Traurigen lass uns trösten, die Hungernden sättigen. Den Einsamen wende uns zu und lass uns den Friedlosen zum Frieden werden.
Gott, in dieser Heiligen Nacht gedenken wir vor dir aller vergessenen Hoffnungen, aller enttäuschten Erwartungen, aller Sehnsucht, die Angst macht, weil sie zu groß scheint, aller Fragen, die keiner mehr stellt, aller Worte, die keiner mehr hört. All der Menschen gedenken wir vor dir, die hungern und dürsten nach Brot, nach Gerechtigkeit, nach Freiheit, nach Würde. All derer, die vergessen sind, Kinder ohne Zukunft, Leidende ohne Namen, Sterbende, um die keiner trauert. All derer auch, die unruhig sind und einsam, denen es schwer fällt zu vertrauen und an die keiner denkt. Lass sie zu dir finden im Wunder dieser Nacht, teilhaben am Glanz deiner Geburt, in der du sie wissen lässt, sie und uns und alles was lebt, wie groß deine Liebe ist und erklärt deine Absicht, am fast toten Stamm es blühen zu lassen.
Arno Schmitt, Bind deinen Karren an die Sterne, Gütersloh 2010, S. 206
Pfarrer Ioan Bilc