Vergelt´s Gott!
Wir sind alle „einmalige“ Geschöpfe Gottes. Das ist schön. Niemand ist bloß die Kopie eines anderen Menschen. Und doch ist da Eines, das uns verbindet, das uns befähigt, einander zu verstehen, einander ernst zu nehmen und füreinander dankbar da zu sein. Es ist der ewige Wille Gottes, aus dem alle Seligkeit spricht, im tiefsten und letzten für immer von ihm gewollt zu sein.
Es ist mir ganz klar, dass unser Verstehen begrenzt ist, auch meines. Glaube ist wie ein Licht ins Dunkle unseres Weges. Wir tragen weiter, was wir empfangen haben. Und dürfen das kleine Licht hüten, das uns Christus gebracht hat. Auf ihm gründet unser Glaube, der nicht umzubringen und auszulöschen ist. Wir sind vielen Menschen dankbar, dass sie uns bewogen haben, den Schritt des Glaubens zu tun. Es ist aber dramatisch, wie gefährdet heute die Annahme dieses Glaubens ist. Deshalb will ich in meinen Abschiedsworten an das erinnern, was dieses Leuchten unter uns lebendig erhält. Die Mitte jeder Pfarrgemeinde ist Christus in seiner Sendung als Erlöser aller Menschen. Niemand hat Gott je gesehen, und niemand kann ihn sehen. Aber er gab sich zu erkennen durch den, den wir sein ewiges Wort nennen. Es hat sich eingeschrieben in die Geschichte der Menschheit. In der Feier der hl. Messe haben wir einen Zugang zum verzeihenden Gott. Jesus hat genau über diese Handlung gesagt: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Diese Feier lässt uns teilhaben an seiner Sendung und macht uns mit ihm eins, damit wir durch ihn im Denken, Reden und Handeln am Werk der Erlösung mitwirken. Das Kreuz hat er für alle getragen, unseren Kreuzen gibt er Sinn, aber auch Freude, das Kreuz anderen Menschen erleichtern zu helfen.
Mein tiefster Wunsch kann deshalb nur sein, die Mitglieder der Pfarren mögen nie aufhören, gemeinsam den Sonntag zu feiern, ohne zuerst große Forderungen an die Gestaltung zu stellen und nur menschliches Erlebnis zu suchen. Gott zeigt sich so schlicht, so klar und einfach, wie eben ein kleines Stück Brot uns alles sagt, und wie ein junges Mädchen, Maria, zum Willen Gottes ja gesagt hat.
In Dankbarkeit und mit der Bitte um Vergebung grüße ich Sie alle.
Pfarrer Peter Rosenberger