Was macht ein Lied zu einem religiösen Lied?
1. BEHEIMATUNG 2. DAS NEUE 3. PRÄSENZ Ich weiß, diese drei Aspekte sind sehr abstrakt. Aber sie können uns vielleicht helfen, die konkreten liturgischen Vorgaben für die Musik im Gottesdienst besser zu verstehen. Denn diese sind bestrebt, einerseits Vertrautes, andererseits aber auch Neues gleichermaßen zum Zug kommen zu lassen. So sollte ein Gloria oder ein Sanctus z. B. immer denselben Text haben, andere Musikstücke aber wiederum konkret auf die jeweiligen Texte und die je eigene Prägung eines Gottesdienstes eingehen. Musik sollte weiters keine „Behübschung“, sondern vielmehr wesentlicher Teil des Gottesdienstes sein. Dies ernst zu nehmen macht die Liedauswahl im Gottesdienst nicht unbedingt leichter, aber wo es gelingt, durch Musik Menschen ganz in die Gegenwart ihres Gottes zu führen, hat sich dieser Aufwand auf jeden Fall gelohnt. Michael Schadler, BA MA |