Frühjahr 2022
Wir haben Ostern gefeiert
Robert Braustein
Mit meinen Worten will ich weder denen, die unverheiratet leben, noch denen, die nach einer sakramentalen Ehe eine neue standesamtliche Ehe eingegangen sind, eine Predigt halten. Tränen sind geflossen, Zorn hat Seelen verändert, Werte sind dahingeflossen, und: Kinder haben gelitten oder leiden.
Man staunt aber auch, dass es im Glauben Lebende gibt, die nicht von ihrem Ex oder ihrer Ex reden, sondern vom ehemaligen Partner immer noch als von dem reden, mit dem sie vor Gott das Sakrament geteilt haben.
Vor dem Kreuz Jesu fragt sich alles, was das wohl bedeutet. Wir bekommen Ostern ja immer nur mit dem Karfreitag geschenkt. Hier wird sichtbar, was Sakrament bedeutet: Unsere Frage nach dem Sinn des Kreuzes Jesu wird endlich und vollkommen nicht mit Worten beantwortet, sondern die Antwort auf alle Fragen nach dem, was für uns zum Ostern wird, wird gelebt, ganz einfach gelebt. In der Heiligen Messe sehen wir das so: Alle Gottesworte finden letztlich ein Ziel in dem, was ohne Worte nur gelebt wird: Die Hingabe, das Teilen des Eigenen für uns. Beim Brechen des Brotes haben sie IHN und letztlich alles erkannt. Sakramente sind mehr als Worte, es sind gelebte Antwort Gottes auf die Fragen nach dem Gelingen unseres Lebens. Sie sind keine Magie, kein Zauber. Sie werden erbeten aus dem Glauben und im Glauben empfangen. Der, dessen Liebe zu uns bis ans Ende gegangen ist, will in uns die Antwort sein auf unsere Fragen nach Liebe und Treue, nach unser aller Berufung.
Pfarrer Peter Rosenberger