Abschied von unserm Kaplan |
Liebe Bevölkerung der Pfarren von Großwilfersdorf, Hainersdorf, Ilz und Ottendorf! Nach sieben Jahren ist nun die Zeit gekommen mit kommenden September 2022 Abschied zu sagen. Ich bin dankbar für die Jahre, die ich hier wirken durfte. Danken möchte ich für alle schönen Begegnungen und alles Wohlwollen, besonders allen die auf verschiedenste Weise im kirchlichen Bereich mitgeholfen haben, nicht zuletzt dem gütigen Herrn Pfarrer. Wo etwas nicht im Einklang war, so mögen wir einander tragen und ertragen. Bei den vielen Feierlichkeiten und Bräuchen wird mir besonders der Ablauf des Karsamstags in Erinnerung bleiben, die Fleischweihen sind mir schon ins Fleisch gegangen. Dem ortsansässigen HOL-Team danke ich für (großteils) faire Spiele mit dem runden Leder und gemütliche Ausklänge. Mein Weg im Weinberg des Herrn führt mich nun weiter in die Diözese St. Pölten. Der Steiermark, in der ich dann ein Jahrzehnt zuhause war, werde ich im Herzen immer verbunden bleiben (das soll keine Floskel sein) und gerne manchen Besuch abstatten. Was bleibt mir als erbauliches Wort zum Abschied? Egal, wohin unsere Wege führen, immer ist Christus DER Weg. Durch ihn sind wir über alle Zeiten und Räume hinweg verbunden zur lebendigen Glaubensfamilie der Kirche. Die Kraft von oben, die in der Kirche fließt, in ihren Sakramenten, ihren Segnungen, in den Worten der Verkündigung und Werken der Barmherzigkeit, mögen alle an Leib und Seele erfahren. Groß ist die Sehnsucht im menschlichen Herzen, der Mensch bleibt im Tiefsten unerfüllt, bis er den lebendigen Gott gefunden hat. Die Gemeinschaft mit Gott ist uns in Christus geschenkt. IHM sind wir verbunden durch SEINEN Leib, die Kirche. Die Feier, in der dieser Leib auferbaut wird, ist das Heilige Messopfer. Leider leeren sich die Bänke immer mehr. Doch Christus bleibt treu, die Quelle der Erlösung und des Friedens fließt weiter. Ich wünsche, dass alle neu und tief diesen Reichtum entdecken. Und die göttliche Barmherzigkeit im Sakrament der Versöhnung. Die geistliche Nahrhaftigkeit der Heiligen Schrift. Die Freude am täglichen Gebet, dem persönlichen Gespräch mit Gott. Die Hilfe der Muttergottes durch das Rosenkranzgebet (ein Hinweis sei gestattet auf meine Homepage mit biblischen Impulsen dazu: www.biblischer-rosenkranz.at). Gerade, wenn man einmal nicht recht weiter weiß oder will, mögen die Perlen des Rosenkranzes Halt geben und Frieden bringen. Schließen möchte ich mit dem Fronleichnamssegen |
Lieber Georg! Nun ist die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen. Nach sieben Jahren hat man sich doch schon so aneinander gewöhnt, dass es nicht ganz ohne Emotionen geht. Das Zusammenleben mit Dir im Pfarrhof war unkompliziert für mich. Die Gesprächsbasis war gut, wenn wir auch nicht immer gleicher Meinung waren. Aber, wer kennt schon das Innere eines Menschen, all das, was nur Gott kennt? Wir haben verschiedene Seiten Deiner Persönlichkeit kennengelernt. Für Außenstehende ist es vielleicht eine Überraschung, zu hören, dass wir auch viel gelacht haben mit Dir und über die Pointen, die Du im Beisammensein eingestreut hast. Dein Gescheit sein haben nicht nur die beiden akademischen Titel und ein möglicher noch höherer dritter gezeigt. Du hast im Theologischen immer Antwort geben können, wenn auch oft so eindeutig, dass es keine Nachfrage mehr geben konnte. Im Haus hast Du während der Woche wie ein Mönch gelebt, mit einer Ordnung, die unumstößlich war. Du hast die Liturgie als klar vorgegeben angesehen, sodass Dir an den Wochentagen die alte, lateinische Messform lebendiger erschienen ist als die neue gemeinschaftlichere. Du hast Dich um die Firmlinge bemüht, bei Schulbesuchen den Kontakt zu jungen Menschen gesucht. Du hast das Gebetsleben fördern wollen durch Schriften aus Deiner Hand. Selber hat wohl kaum jemals ein Kaplan in unserer Pfarre so viele Stunden dem Gebet gewidmet. Möge dies zum Segen sein. Im HOL-Team hast Du Woche für Woche auch Stunden dem Fußballspiel gewidmet und Kameradschaft gepflegt. So könnten wir manches über unsere gemeinsame Zeit sagen. Verbunden hat uns vor allem die Sorge um die immer kleiner werdende Gottesdienstgemeinschaft in den Pfarren. Für den neuen Lebensabschnitt im priesterlichen Dienst in Pfarren ganz nah bei St. Pölten wünschen wir Dir eine große, katholische Weite, eine Offenheit für das Neue, das Gottes Geist immer wieder wirken will. Als Priester müssen wir uns nicht zu wichtig nehmen in der Sorge, was wohl sein wird. Es gibt halt auch unter uns Menschen viele „Fußmarode“, viele, die auch nicht aus der Liebe Gottes herausfallen, wenn sie später dran sind als wir mit unserer Eindeutigkeit, auf die wir bestehen. Zuletzt geht es immer um ein liebendes Herz für die Menschen, unter denen auch wir selber auf diese Gabe angewiesen sind. Mögest Du immer solche Menschen finden, die Dich annehmen und die Du annehmen kannst. Alles Gute und Gottes Segen! Pfarrer Peter Rosenberger |